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Ultrabook und Notebook: Unterschiede und Merkmale

MacBook Air

Ultrabooks sind heutzutage von dem Markt für mobile Computer nicht mehr wegzudenken und haben immer mehr an Bedeutung gewonnen. Aber was verbirgt sich hinter dem Begiff Ultrabook? In diesem Beitrag erfährst du was ein Ultrabook auszeichnet und welche Unterschiede zu herkömmlichen Notebooks bestehen.

Ultrabook: Begriffsklärung und Entstehung

Der Begriff Ultrabook

Der Begriff Ultrabook wurde grundlegend vom Chiphersteller Intel geprägt und im Jahr 2011 eingeführt. Hierbei handelt es sich um eine markenrechtlich geschützte Bezeichnung für Notebooks bzw. Laptops. Laptops von Computerhersteller wie Asus, Samsung oder Acer müssen bestimmte von Intel vorgegebenen Anforderungen erfüllen, um den Namen Ultrabook zu verwenden.

Der Begriff Ultrabook umfasst somit eine Reihe an speziellen Vorgaben von Intel, damit ein mobiler Computer als Ultrabook zertifiziert werden kann. Die besonderen Anforderungen reichen vom Design, über Akkulaufzeit und Gewicht, bis hin zur Leistung.

Ultrabook als Konkurrenz

Der Ausgangspunkt für die Begriffseinführung ist angelehnt an Apples MacBook Air. Mit dem MacBook Air generierte Apple damals eine neue Produktkategorie Laptop. Diese zeichneten sich durch ein leichtes und dünnes Erscheinungsbild, sowie durch eine leistungsstarke Hardware aus. Hinzu kam eine minimalisierte Ausstattung, die die nötigste Hardware mitbringt. Damit resultierte das MacBook Air in einem Produkt für den bequemen mobilen Einsatz bei gleichzeitig solider Performance.

Um Apples MacBook Air und der damalig neuen Produktdimension etwas entgegenzusetzen führte Intel den Begriff Ultrabook ein. Da Intel kein Computerhersteller im eigentlichen Sinn ist, wurde die Zertifizierung als Ultrabook ins Leben gerufen, um gleichzeitig die Intel eigene Hardware als Anforderung zu definieren.

Ultrabook und Notebook: Unterschiede

Ein Ultrabook ist im Grunde gleichermaßen ein Notebook, jedoch mit gewissen Merkmalen, die nach den Kriterien von Intel erfüllt sein müssen. Ultrabooks unterscheiden sich zu herkömmlichen Notebooks in Design, Erscheinungsbild und den inneren Leistungsparametern.

Äußere Faktoren: Design, Erscheinungsbild und Schnittstellen

Die äußeren Unterschiede zwischen einem Ultrabook und einem herkömmlichen Notebook beziehen sich auf Design, Display und Schnittstellen. Im Fokus dieser Kriterien steht die Portabilität und Mobilität der Laptops für den mobilen Einsatz.

Design

Ultrabooks müssen sehr portabel und robust sein bei einem gleichzeitig hochwertige Design. Hierzu zählt unterandem auch ein extrem dünnes Erscheinungsbild. Die Anforderung setzt, je nach Displaygröße, eine Dicke von 18mm bis 23mm an. Folgende Abmessungen bezüglich der Ultrabook-Dicke sind von den Herstellern einzuhalten:

  • max. 18mm bei Displays bis 14 Zoll
  • max. 21mm bei größeren Displays
  • max. 23mm bei Displays mit Touchscreen (oder Convertibles)

Gewicht

Für den mobilen und portablen Einsatz besteht die Anforderung an ein Maximalgewicht von 1,4kg. Das Ultrabook muss bequem transportiert werden können und darf gewichtsmäßig keine größere Last darstellen.

Display

Im Vergleich zu herkömmlichen Notebooks mit einem einem breiten Spektrum an Displaygrößen, sollen Ultrabooks maximal 14 Zoll Displays mit hoher Auflösung nutzen. Größere Displays sind mittlerweile möglich. Für Touchscreen-Displays wurde die Anforderung bezüglich der Dicke des Ultrabooks auf maximal 23mm gelockert (siehe Abschnitt Design).

Schnittstellen und Peripherie

Durch die kompakte und dünne Bauweise der Ultrabooks wird auf einige Schnittstellen verzichtet, da diese sonst nicht in das Gehäuse passen würde, ohne die maximale Geräte-Dicke zu verletzen. So findet man bei Ultrabooks beispielsweise keine CD/DVD-Laufwerke mehr. In Anbetracht des technologischen Fortschritts, werden optische Laufwerke generell immer seltener verbaut.

Für die Ausstattung und Bestückung an Schnittstellen wird bei Ultrabooks nur das Nötigste verbaut. Typischerweise findet man bei aktuellen Ultrabooks die folgenden Schnittstellen und Ausstattungen:

  • zwei USB 3.0 Ports
  • Ethernet-Port
  • HDMI-Schnittstelle (teilweise auch Displayport oder Mini-HDMI)
  • Kopfhörerausgang
  • SD-Kartenslot (meistens MicroSD)
  • WLAN
  • Bluetooth

Innere Faktoren: Prozessor, Speicher und Akku

Neben den äußeren Faktoren unterscheiden sich Ultrabooks auch in Bezug auf das Innenleben von Notebooks. Im Fokus von Intels Anforderungen steht eine gute Performance des Laptops bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch. Die Rechenleistung muss dabei nicht zwangsweise stärker sein als wie bei herkömmlichen High-End-Laptops.

Prozessor

Die Anforderung an den Prozessor sieht einen CPU von Intel vor. Genauer gesagt muss es ein Prozessor der ULV-Serie sein (Ultra-Low-Voltage). Diese Art von Prozessoren wurde speziell für diese Art der Anwendung konzipiert. Mit einem geringen Stromverbrauch bei gleichzeitig guter Performance soll der Akku im mobilen Einsatz länger durchhalten.

Speicher

Ultrabooks werden typischerweise mit einer SSD-Festplatte bestückt. Die Speichergröße liegt hierbei oftmals im Bereich bon 128GB bis 512GB. Die Vorgabe von Intel ist diesbezüglich ein schnelles Aufwachen des Laptops in maximal 2 Sekunden aus dem Standby heraus.

Um die geforderte Schnelligkeit bei guter Portabilität zu gewährleisten muss zwangsläufig eine SDD eingesetzt werden. Diese Festplattenart ist je nach Typ bis zu drei mal schneller als herkömmliche Festplatten. Zudem sind SDD-Festplatten in den Abmessungen sehr kompakt und kommen der flachen Bauweise von Ultrabooks entgegen.

Grafik

Ultrabooks verfügen in der Regel über weniger Grafikleistung, sodass Gaming oder Videobearbeitung nur limitiert möglich ist. Hintergrund dafür ist, dass Ultrabooks in der Regel über keine dedizierte Grafikkarte verfügen. Bis auf wenige Ausnahmen sind Ultrabooks mit einem On-Board-Grafikchip ausgestattet. Ähnlich wie bei einem Raspberry Pi ist eine Grafikeinheit mit im Prozessor integriert. Dadurch wird der Stromverbrauch enorm reduziert und der Platzbedarf verringert.

Akku

Ultrabooks sind für den mobilen und portablen Einsatz konzipiert. Folglich muss die Akkulaufzeit so lang wie möglich sein. Dies wird erreicht durch die genannten Prozessoren der ULV-Serie, keine dedizierte Grafikkarten und SSD-Festplatten. Weiterhin trägt eine minimalistische Ausstattung seitens der Schnittstellen zu einer langen Akkulaufzeit bei.

Die Akkulaufzeit bei Ultrabooks liegt typischerweise bei 4 bis 8 Stunden. Je nach Nutzung des Laptops kann die Laufzeit variieren – typisch für akkubetriebene Geräten.

Ultrabook oder Notebook: Die Qual der Wahl

Wer vor hat sich einen Laptop für den mobilen Einsatz anzuschaffen, der wird bei der Produktauswahl über Notebooks und Ultrabooks stolpern. Durch den technologischen Fortschritt verschwimmen die Grenzen zunehmend. Aktuelle Notebooks, die nicht explizit als Ultrabook gekennzeichnet sind, erfüllen mittlerweile auch die Spezifikationen der Intel-Ultrabook-Anforderungen. Einen umfassenden Beitrag zum Thema Auswahl eines Ultrabooks findet man bei den Produkttests von Meistervergleich.de

Weiterhin geht der Trend bei Laptops allgemein dahin, dass Laptops zunehmend minimalistisch ausgestattet werden. Schnittstellen wie WLAN, Ethernet, Bluetooth und USB 3.0 sind mittlerweile bei modernen Laptops zur Standardausstattung geworden. Anders ist es beispielsweise bei optischen Laufwerken: Diese werden in aktuellen Notebook-Modellen immer weniger verbaut.

Unterm Strich erfüllen somit viele Notebooks die Ultrabook-Vorgaben, ohne das diese als solches gekennzeichnet sind – bedingt durch den technologischen Fortschritt. Unterschiede zwischen Ultrabooks und Notebooks findet man zunhemend in Sachen Desgin. Hierbei geht der Trend zu Multigeräten wie beispielsweise den sogenannten Convertibles über. Ein wesentlicher Unterschied liegt jedoch im Preis. Während herkömmliche Notebooks eine weite Preisspanne – angefangen bei 200 Euro für einen einfachen Office-Laptop bis hin zu mehreren tausend Euro für einen Gaming-Laptop – umfassen, siedeln sich Ultrabooks im Preissegment bis um die 1000 Euro an.

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